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30.12.2023
Der nächste Ton

So, jetzt wird‘s langsam Zeit. Bis morgen Abend muss klar sein, was ich mir für das neue Jahr vornehme. Ich hab noch keine Liste, nichts. Mit dem Rauchen habe ich längst aufgehört, vor 30 Jahren schon. Ich könnte wieder anfangen. Habe mich bisher aber nicht getraut. Als mein Sohn zu rauchen anfing, habe ich ihn tatkräftig unterstützt: Ich habe meine alte Lederjacke zerlegt und ihm einen ledernen Tabaksbeutel genäht. Meine Frau fand das nicht so gut, er war ja erst 15. Jetzt, wo ich mit ihm mitrauchen könnte – der Geselligkeit wegen –, hat er schon wieder aufgehört. Ich könnte mir irgendetwas anderes mit Geselligkeit vornehmen, das kommt immer gut. Ich könnte in einem Kirchenchor mitsingen. Einen neuen Anlauf wagen, zwei hatte ich schon. Bin rausgeflogen. Der Chorleiter fand, ich würde nur selten den Ton treffen. Natürlich habe ich Töne getroffen, nur nicht die richtigen. Miles Davis, ein begnadeter Jazz-Trompeter, meinte, das sei gar kein Problem. Triffst Du einen falschen Ton, entscheidet der nächste darüber, ob er gut oder schlecht war. Es geht also darum, wie ich mit dem falschen Ton umgehe, was ich daraus mache. Dafür muss man freilich merken, dass man daneben lag. Da kann ein Chorleiter oder wer auch immer schon helfen. Vielleicht wäre das etwas fürs neue Jahr: Überlegen, wie ich mit dem, was danebengeht umgehe. Es zugeben, zuerst gegenüber mir selbst, dann auch mal gegenüber anderen. So lernen wir allmählich die Töne besser zu treffen, zwischen uns. Alles für die Geselligkeit.

Kommen Sie gut ins neue Jahr. Ihr Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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